Phytotherapie – die älteste Heilkunst
Die Phytotherapie – das Heilen mit Pflanzen – ist die älteste Heilkunst. Seit Menschengedenken werden Pflanzen zur Heilung und zur Vorbeugung von Krankheiten angewandt.
Pflanzen bilden in jeder Hinsicht unsere Lebensgrundlage, indem sie die Energie der Sonne und die Mineralstoffe der Erde umwandeln und sie so für uns aufschliessen und verfügbar machen.
Die meisten von uns kennen die Wirkung von Heilpflanzen auf organischer Ebene: man trinkt Pfefferminztee bei Verdauungsbeschwerden, gurgelt mit Kamille bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, reibt Wunden mit Ringelblume ein etc.
Aber betrachtet man einmal die Pflanze selbst, die Farbe, die Größe, die Form ihrer Blüten, ihrer Blätter – ihre ganz persönliche Signatur – stellt man fest, dass es Parallelen zu bestimmten Charakteren gibt!
Anhand von dem „Gelben Enzian“ (Gentiana) möchte ich hierzu einmal ein Beispiel geben: die Anwendungsgebiete von diesem sind u.a. Verdauungsbeschwerden wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Blähungen, Kopfschmerzen und allgemeine Erschöpfungszustände. Zum Wesen derPflanze läßt sich sagen: Der Verdauungsprozeß und die Verarbeitung von Gefühlseindrücken haben viele Gemeinsamkeiten. Bei beiden müssen die aufgenommenen, wesensfremden Substanzen und Energien überwunden und einverleibt werden. Können bewegende Ereignisse oder Bilder emotional nur schwer verdaut werden, so besteht meist auch eine organische Verdauungsschwäche. Oft liegen dann Gefühle oder eben Nahrungsmittel schwer auf und es entsteht ein starker Druck in der Magengegend. Enzian besitzt die Wesenskraft, Fremdes zu überwinden und zu zerteilen und unterstützt dadurch sowohl die körperliche als auch die seelische Verdauung.